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Ist das Licht weltweit gleich?

Jeder empfindet Licht anders. Als international tätige Lichtplaner arbeiten wir interdisziplinär und interkulturell mit einem vielfältigen Verständnis von Licht.

Eine besondere Rolle bei der Wahrnehmung und Bewertung von Licht spielt die kulturelle Prägung. Kühles Licht wird in heißen Regionen oft als angenehmer empfunden als warmes Licht. Menschen in asiatischen Ländern sind gegenüber farbigem Licht aufgeschlossener. Und Lichtverschmutzung ist ein Thema, das vor allem die westliche Welt als kritisch betrachtet. Unsere Projekte reflektieren kulturelle Unterschiede und berücksichtigen lokale Besonderheiten.

Mit über 1.600 Zimmern gehört das JW Marriott Marquis zu den größten Hotels in Dubai. Zugleich steht es für gehobenen Komfort und Exklusivität. Das Licht unterstreicht die elegante Verflechtung eines zeitlosen, internationalen Stils mit einem dezenten, orientalischen Flair.

Nicht weniger international sind die Gäste des Hotel Palazzo Versace in Dubai. Jedoch fühlen sich diese eher wie in Italien. Die Innenräume sind in einem prunkvollen, historisierenden Stil nach italienischem Vorbild gestaltet. Das Licht stärkt die Wirkung des luxuriösen Themenhotels und entspricht zugleich internationalen Standards.

Einen anderen Ansatz verfolgt die Gestaltung des Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden. Das Traditionshaus aus der Zeit der europäischen Grandhotels wirkt im Vergleich dazu diskreter und schlichter, jedoch nicht weniger luxuriös. Das Licht hat die Aufgabe eine behagliche und persönliche Atmosphäre nach nordischem Vorbild zu schaffen.

Tageslicht wird im Nahen Osten meist nur indirekt oder gefiltert für Innenräume genutzt. Direktes Sonnenlicht steht für Hitze und Diskomfort. Bei der Expo 2020 in Dubai sorgte sowohl im VAE Pavillon als auch im Katar Pavillon ein gedämpftes, gleichmäßiges Licht neben hellen, glatten Oberflächen für eine angenehme Kühle.

Beim Deutschen Pavillon, ebenfalls auf der Expo 2020 in Dubai, wurde die Lebendigkeit der direkten Sonne bewusst in den Innenraum gelassen und durch die Anordnung und Tiefe der Oberlichter gezielt gesetzt.

Kulturell bedingte Unterschiede spielen auch in der Gestaltung des öffentlichen Raums eine Rolle. Der Alexanderplatz in Berlin ist bewusst zurückhaltend und ohne jegliche dekorativen Elemente beleuchtet – technisch hochwertig und funktional.

Beim Eleftheria Square in Nicosia auf Zypern definieren verschiedene Lichtfarben unterschiedliche Bereiche und betonen die organische Formensprache der Platzgestaltung von Zaha Hadid Architects.